Ein Ausstellungsprojekt von Studierenden des Studienganges Kulturpädagogik und Kulturmanagement (MA) der Hochschule Niederrhein (Fachbereich Sozialwesen)
Begrüßung: Klaus Schmitt, MMIII Kunstverein Mönchengladbach Dr. Gert Fischer, Beigeordneter für Bildung, Kultur und Sport der Stadt Mönchengladbach Prof. Dr. Michael Borg-Laufs, Hochschule Niederrhein, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen Prof. Dr. Waltraud Meints-Stender, Hochschule Niederrhein Einführung: George Grosz Projektgruppe
…sich nicht in Schwärmereien zu verlieren, wo Widerstand und Kritik gefragt sind. Dieser Satz aus Brechts Drama „Trommeln in der Nacht“ beleuchtet die etwas andere Seite der „Goldenen Zwanziger“, die auch in Grosz‘ satirischen Zeichnungen schonungslos dargestellt wird: Macht, Welt- und Selbstentfremdung, Sexualmord, Kriegsvorahnungen, Entfremdung und Schnelllebigkeit der Großstadt. Für seine provokanten Zeitdokumentationen der 1920er Jahre von Oligarchen, Verklemmten und Nationalsozialisten verschmäht, verachtet und verfolgt – vom Proletariat und Freigeistern bewundert und gefeiert: Georg Grosz (1893-1959), Mitbegründer des Berlin-DADA, gilt bis heute als einer der schärfsten Beobachter Berlins der Zwischenkriegsjahre. Zehn Studierende des Masterstudiengangs Kulturpädagogik und Kulturmanagement am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Niederrhein kuratieren im Rahmen eines Seminars die Ausstellung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Waltraud Meints-Stender und dem in London lebenden Künstler und Kurator Lutz Becker erarbeiteten die jungen Frauen das Projektkonzept.
Es handelt sich um Grosz‘ größte Mappe „Ecce Homo“, (sinngemäß „Siehe, der Mensch“) mit 84 Einzelarbeiten. Die 17-teilige Mappe „Hintergrund“ fertigte er teilweise für Bühnenbildprojektionen der Inszenierung des Stückes „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ (1927) von Piscator und Brecht an und veröffentlichte diese im Nachhinein. Dies sind wahrhaftige Zeitdokumente, die an Aktualität bis heute nicht verloren haben. Der Ausstellungsort, das Rudolf-Boetzelen-Silo des MMIII Kunstvereins Mönchengladbach, der als Kooperationspartner fungiert, setzt mit dem Industriecharme des alten Fabrikgebäudes die Kunstwerke besonders authentisch in Szene.