Matej Bosnić (geb. 1990 in Osijek, Kroatien) studierte an der Akademie in Splitt (2010-2013) und der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig (2013-2018). Er ist Meisterschüler von Thomas Rentmeister und bekam 2022 das Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium.
Mit einer Vielzahl von künstlerischen Strategien und Medien untersucht Matej Bosnić die Wahrnehmung von Räumen und deren „Erfahrungsechos“. Er sucht nach der Präsenz des Abwesenden und anthropologischen Mustern in der individuellen Erfahrung, nach verbindenden Gemeinsamkeiten im Spiel zwischen Intimität und Differenz, das Voraussetzung unseres Denkens und Erlebens ist.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Tatsache, dass es im April 2023 genau 10 Jahre her ist, dass Matej Bosnić nach Deutschland kam. Er stellt sich eine Art Rückschau auf die Zeit vor, aber auch auf den ganzen Prozess von Umgebungs- und Kulturwechsel mit dem Ankommen an einem neuen Ort.
„Life in fresh waters“ im Wald des Brücke-Museums vermischt künstliche und natürliche Materialien. Die natürlichen Materialien, die auf dem Gitterrost liegen, hat der Künstler in der Umgebung des Flusses Drau gesammelt, der durch seine kroatische Heimatstadt Osijek fließt. Sie repräsentieren für ihn seine Heimat und damit einen Teil von ihm selbst, den er dem Grunewald als Gastgeschenk offeriert. Der Prozess des Verschmelzens von der Heimat und dem Ausstellungsort kann beobachtet werden: Nach und nach fallen die Objekte auf den Moltonboden, werden im Wald verteilt und die ursprünglich weißen Tücher gehen immer mehr in den Waldboden über.