Zur Einführung sprach Dr. Christoph Kivelitz, Kunsthistoriker und Kurator, Bochum.
In Zeiten der Wirtschaftskrise und der dramatischen ökologischen Entwicklung ist ein verantwortungsbewusstes Handeln von Entscheidungsträgern beson- ders gefragt, wenn wir verheerende Folgen für die Menschheit und die Welt verhindern wollen.
Lucia Dellefant entwickelte aus dem Wort „responsible“ ein Logo und kreierte so aus einer menschlichen Eigenschaft ein Markenzeichen.
responsible tritt in facebook auf und agiert durch Aktionen im öffentlichen Raum.
responsible gibt es in Form zweier hochwertiger Schmuckstücke. Eine Kette in Rotgold mit Brillanten für die Dame und eine Reversnadel in Weissgold für den Herren. responsible fragt Entscheidungsträger gezielt, wie es um deren Verantwor-tungsbewusstsein steht und sendet ihnen je ein Foto, auf dem sie dieses Schmuckstück tragen.
Im Kunstverein Mönchengladbach stellt Lucia Dellefant diese Arbeit zum ersten mal der Öffentlichkeit vor. Für die Präsentation des Logos, der Schmuckstücke sowie der Aktionen hat sie einen variablen Kunststoffraum entwickelt, der sich in die Halle des Kunstvereins schiebt. Weiße PE-Platten sind nach dem Umriss des Logos „responsible“ gefaltet und sind Außenhaut und Präsentationsfläche gleichermaßen. Diese Inszenierung und Gestaltung ihrer politischen Arbeiten nennt Lucia Dellefant „political design“. Gesellschaftsrelevante Themen sind Aus-gangspunkt für Produkte und Räume, die Dellefant entwickelt. Sie kreiert immer wieder Orte, deren Inhalte anregen, sich mit einer bestimmten Thematik ausein-anderzusetzten und mit anderen Menschen zu erörtern. Eine wesentliche Rolle in ihren Installationen, partizipatorischen Arbeiten und Skulpturen im öffentlichen Raum spielen dabei Typografie und die Entwicklung von Logos.
Die Künstlerin ist 1965 in München geboren und studierte dort Kunsterziehung.Sie hat in den letzten Jahren einige Preise und Stipendien erhalten. 2006 ging sie im Rahmen des Stipendiums „Cité des Arts“ nach Paris. 2009 war sie auf der Biennale in Peking vertreten und Teilnehmerin der Ausstellung „nochnichtmehr“ anlässlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls in Berlin.
Das Ausstellungsprojekt im MMIII Kunstverein Mönchengladbach wird gefördert durch ein Stipendium der Karin Abt-Straubinger Stiftung.