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Zur Einführung sprachen Stadtdirektor Wolfgang Rombey und Ulrike Lua, M. A..

Who cares – Lossau im MMIII

…Dicht gedrängt standen die Besucher während der Eröffnung in der Ausstellungshalle des MMIII und schoben sich vorsichtig an einem schnittigen, schwarzgummierten Installationsobjekt vorbei. In der Form erinnert es an eine Strech-Limousine, mit Moosgummi ummantelt könnte es das Modell für eine Karosserie eines Prototyps sein. Vermeintliche Entwicklungsskizzen hierzu sind auf dem großformatigen Gemälde an der gegenüberliegenden Wand zu sehen. Aus unterschiedlichen Perspektiven, aerodynamisch, schwarz glänzend, aber ohne Vorder- und Rückleuchten und eigentlich auch ohne Räder. Die sind im Original auch nicht wirklich vorhanden. Weiße Rollen ragen aus den Radkästen heraus und lassen so manchen Besucher an das Vehikel der steinzeitlichen Comicfigur Fred Feuerstein denken.

„Who cares“ – was soll’s? Der 28-jährigen Düsseldorferin geht es darum, „bestimmte Vorstellungen zu destabilisieren“. Spätestens mit der tänzerischen Show-Einlage sind sämtliche Vorstellungsansätze aufgehoben. Mit kleiner Turnmatte, Hanteln, Gummiband und Sprungseil ausgestattet, hüpft eine junge Gymnastik-Actrice auf den Wagen und hält bei entsprechender Musik, mit Ansage der Schrittfolge, rhytmische Trainingseinheiten ab. „Who cares“ – was soll’s? Vera Lossau kombiniert unterschiedliche Materialien und Medien, fügt Performances in ihre Installationen, die wie hier pseudo-technisierte Elemente enthalten, aber ebenso comicartige Wandmalereien aufweisen.

An der Rückwand sind wie Sprechblasen blaue Farbfelder platziert. Zentral das Bild eines verunglückten Autofahreres, das der Vorlage eines indischen Verkehrsschildes entstammt. Vorher–Nachher? Von der Luxuskarosse zum Autocrash? Wohl kaum. – „who cares.“ Im Begleitschreiben zur Einladung wird dem Besucher die Möglichkeit angekündigt, „sich mental zu verwickeln“ – that cares.

Auszug, Rheinische Post vom 08.03.2004 (Dr. Barbara Maiburg)

Auf der Wand gegenüber hängen neun Bilder, sie zeigen Tiere mit Masken. Was hat es damit auf sich? Lossau: Ich habe nichts dagegen, das Ensemble als Ahnengalerie zu bezeichnen. Den Zusammenhang mit dem Thema Auto muss der Betrachter selbst herstellen. Tiere haben bereits auch in meinen Videoproduktionen eine Rolle gespielt, die Masken sind Ergebnis einer Materialentscheidung.

Auszug, Rheinische Post vom 02.03.2004 (Dr. Dirk Richerdt)

Vera Lossau ist 28 Jahre alt, sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Ausstellungsansichten