Skip to main content


Zur Einführung sprach Klaus Schmitt.

…Man könnte sagen, ich habe mich im Laufe der Zeit frei gearbeitet. Von den beängstigenden, klaustrophobischen Skulpturen meiner Frühphase zu den lichten, lebensbejahenden Zeichnungen der letzten Jahre. …Meine Skulpturen stehen immer in Beziehung zu meinem eigenen Körper, zumindest im Entstehungsprozess ist er ein Teil von ihnen, dabei spielt für mich auch eine wichtige Rolle, dass ich die Installationen allein plane, die Bestandteile allein transportiere und vor Ort allein aufbaue. Ein freier Umgang mit dem Material [z. B. Bauholz] ist für mich auch deshalb möglich, weil es billig, um nicht zu sagen, banal ist; es ist einfach zu besorgen und zu finanzieren. Das ist auch eine Art von Auseinandersetzung mit der Realität. Nach der Ausstellung werden die Arbeiten zerstört, damit schaffe ich (in mir) Platz für etwas Neues…

Die umbauten Innenräume einer Skulptur kann ich von außen nur erahnen, ich kann nicht die Vorder- und die Rückseite gleichzeitig sehen, trotzdem hilft mir meine Erfahrung, die Einzelteile meiner Wahrnehmung – auch wenn sie disparat sind – im Kopf zusammen zu setzen. Die Summe der Gegensätze macht für mich die Kunst aus…

Bei den Aquarellen bleibt der Körper außen vor, nur meine Handbewegung, mit der ich den ersten Strich auf das weiße Blatt setze, zählt. Mit ihr zerschneide ich gleichsam die Leere des Raums. Beim Zeichnen habe ich immer räumliche Vorstellungen, es ist skulpturales Arbeiten auf der Fläche; Skulptur ohne Körper. Dadurch, dass die Aquarelle immaterieller sind, sind sie imaginativer, ich fühle mich mit ihnen frei… Alle meine Aquarelle stellen einen kosmischen Raum dar, sie sind immer dreidimensional gedacht und beschreiben eine ungeheure Tiefe, sie sind ein Ausschnitt aus der Unendlichkeit. Mit den Aquarellen habe ich vorerst meine Aggressionen, mit denen ich zu Beginn meiner Tätigkeit gegen mich und meine Welt rebelliert habe, bezwungen. Sie spiegeln die positive Haltung, die ich mittlerweile zu mir selbst und zu meinem Umfeld gewonnen habe, wider.

Textauszug (Uta Grosenick interviewte Klaus Schmitt, 2000)
Klaus Schmitt, 1955 in Korschenbroich geboren, lebt und arbeitet in Mönchengladbach.

Ausstellungsansichten

Cookie-Hinweis

Wir setzen Cookies ein, um die Nutzung unserer Website zu erleichtern und das Laden von Inhalten zu beschleunigen. Wir setzen keine Cookies von Dritten oder Cookies zu Marketingzwecken oder zur Erfassung des Nutzerverhaltens ein.

Sie können selbst entscheiden, ob Sie Cookies zulassen möchten. Die von uns eingesetzten Cookies sind essensziell für den Betrieb der Seite. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen und Inhalte fehlen werden.