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Aufführung:

Samstag, den
22. November 2025 um 19.30 Uhr

Auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch im Kunstpalast in Düsseldorf begab sich die Künstlerin Laura Heyer auf einen kleinen Umweg durch die Düsseldorfer Altstadt und da geschah es: Eine Taube war gerade munter auf dem Weg in eine Seitengasse, als sie von einem weißen Transporter überfahren wird. Ein ohrenbetäubender Knall, der Brustkorb der Taube geplatzt. Nichts passiert. Niemanden interessiert’s.

Ein weiteres Ereignis: Die Künstlerin saß abends betrunken auf einer Schaukel auf einem Spielplatz irgendwo in einem Wohngebiet in Mönchengladbach. Sie stürzte in einen tiefen Monolog, aus dem urplötzlich ein Dialog wurde mit etwas, das man in solch einem fragwürdigen Zustand nicht anders nennen kann als “Gott!?”. Darauf folgten ein absurdes Gedankenspiel und die folgenden Worte auf einem Blatt Papier: “Gott ist ein Trinker! Ein nasser Klumpen am Tresen des Lebens. Ein schwitzendes Herz. Voll und überdrüssig.”

Was aus diesen zwei Ereignissen entstand, ist das multimediale Spektakel und die von Ratten und Tauben angeführte Glaubensgemeinschaft “Dreiklang der Gosse”.

Gemeinsam mit Lichtkünstler „Additive“ aka Henry Skibbe, Musiker und Soundkünstler Axel Pulgar aus Buenos Aires und Künstler Johannes Post ist ein genredurchbrechendes Stück entstanden, das auf absurde und teils unverschämte Art und Weise mit der menschlichen Existenz und ihren Ausuferungen abrechnet. „Die Dinge auf die Spitze treiben“ ist dabei nicht nur Stilmittel, sondern gewählte Methodik.

Die Kostüme wurden von Katja Stegemann-Jungbluth entworfen und realisiert. Das Grundgerüst der Protagonisten wurde von Axel Heyer konzipiert und umgesetzt.

Auf beinahe kindische Art und Weise wird ein Rahmen geschaffen, in dem Eskalation nicht ausgeschlossen ist. Unter dem Motto „Mal schauen, was passiert“ ist es wie für Heyers Arbeiten üblich eigentlich unmöglich, sich in die anonyme Bequemlichkeit des Zuschauens zurückzulehnen. Das Publikum wird zu Zeug*innen und von da aus entwickelt es seine Form zu etwas Unvorhersehbaren. Künstler*innen, Publikum und Raum verschmelzen genauso wie Realität und Fiktion.

Das Stück setzt sich spielerisch mit Protestkultur & Ressourcenverteilung auseinander, , versucht den Prozess der persönlichen Radikalisierung nachzuvollziehen und thematisiert das Verlangen nach Spiritualität in einer zunehmend materialisierten und kapitalistischen Welt. Es beleuchtet die Realität und Bedeutung Ausgestoßener und Vertriebener. Dabei wird hinterfragt, ab wann ein Mensch ein Mensch, ab wann ein Tier ein Tier und ab wann ein Gott ein Gott ist. Die Machtlosen entscheiden darüber, wie Macht verteilt wird. Das Ende möglicherweise unvorhersehbar. Aktivist*innen und Weltverbessernde werden auf die Probe gestellt.

Wo werden persönliche Grenzen gesetzt? Wo wird Verantwortung übernommen? Wo beginnt und wo endet Aktivismus? Und was ist, wenn die Diskrepanz zwischen unterschiedlichen Lebensverhältnissen, zwischen Utopie und Dystopie möglicherweise niemals überwunden werden kann?

Der Dreiklang der Gosse sticht in die Wunde einer ganzen Generation. Nämlich derer, die diesen gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen nicht mehr entkomme können.

Was ist die gottverdammte Konsequenz?
Die Aufführungen finden am 22.11. im Kunstverein MMIII in Mönchengladbach und am 28. Und 29.11. in den Räumen des Kunstvereins 35 Blumen e.V. in Krefeld statt.

Am 24.01.2026 findet noch eine weitere Veranstaltung im Kunstverein MMIII statt.

Gefördert wurde das Projekt über den Diversitätsfonds vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft und vom Kulturbüro Mönchengladbach.

Die Ausstellung wird gefördert vom

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